"Glitterschnitter" von Sven Regener

Für viele ein Lieblingsautor. Sein neuestes Werk: Glitterschnitter ist so was wie Wiener Straße reloaded

Oder der kleine Frank auf dem langen Weg zum Herrn Lehmann. Der Titel bezieht sich auf die Band von Karl Schmidt, der in Magical Mystery die Hauptrolle spielt.

Ein Roman zwischen Kunstkritik und Familienstellen und dabei wie ein bequemer Hausschuh. Einfach reinschlüpfen. Man fühlt sich aufgehoben und findet sich sofort darin zurecht. Vertrautes Personal, bekannte Orte… hauptsächlich Kneipen und Baumärkte und natürlich Zwischenmenschliches, ob im Familienverband, als Band, WG oder Künstlergruppierung, immer ein wenig mit Seufzern untermalt!

Eine Ikea-Musterwohnung, die die Sehnsucht nach Nähe, Heimat und Folklore im Kreuzberg der 80er versinnbildlicht, auch wenn sie es nicht in die von allen gehypte Ausstellung Wall Art schaffen wird. Zeitgeist pur… es kommen sogar Schillinge vor und Punks! Das tut in dieser fordernden Zeit richtig gut. Handlung gibt wenig. Aber wir lernen einiges über Milchkaffee, Imbusschlüssel, Kuchenbacken und Torten. Und es gibtein ganzes Meer an sinnfreien Dialogen, die in einer Art Bewusstseinsstrom über viele Zeilen gehen, die einen richtig hineinziehen ins Kiezige von Vor-der-Wende in der großen Stadt.  Das ist manchmal tief philosophisch.

Erschienen bei Galiani Berlin

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