Kino: Sterben

Nicht irritieren lassen. Auch wenn im Film gestorben wird, zeigt er auf sehr gekonnte Weise, dass Sterben zum Leben dazu gehört. Vor allem ist es aber ein schonungsloses Porträt einer Familie, die stark persönlich gefärbt ist von Regisseur Matthias Glasner. Da gibt's den dementen Vater, die diabetes- und krebskranke Mutter, eine Tochter, die nur in Abstürzen Leben verpürt und den Dirigenten-Sohn. Wenn diese Figuren aufeinanderprallen, ist das oft tragisch, aber zuweilen auch mit einem lakonischen Humor versehen. Grandios gespielt vor allem von Corinna Harfouch als bitterböse Mutter und Lars Eidinger als um Ausgleich bedachter Sohn. Ein über 15 Minuten langer Dialog zwischen den beiden bildet den fulminanten Höhepunkt. "Sterben" ist ein Film über das ganz normal absurd-verrückte Leben, dessen drei Stunden sich in keinem Moment lang anfühlen. Meine Wertung: 8 von 10 Hälmchen.

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